fbpx

Dolose Handlungen von Mitarbeiter und deren Beweggründe

 In blog

Als dolose Handlungen von Mitarbeiter bezeichnet man beispielsweise

  •  Bilanzmanipulationen,
  •  Untreue,
  •  Unterschlagung,
  •  Diebstahl,
  •  unerlaubtes kopieren, entwenden von Daten,
  •  Bestechung / Korruption
  • und alle weiteren zum Schaden des Unternehmens vorsätzlich durchgeführten Taten.

International werden dolose Handlungen mit FRAUD bezeichnet. Sehen Sie hierzu auch meinen Beitrag: Fraud-Indikatoren in Unternehmen. Woran erkennt man einen kriminellen – dolosen – Mitarbeiter?

Die Antwort: Überhaupt nicht! Man erkennt kriminelle – dolose – Mitarbeiter nicht auf den ersten Blick. Im Grunde könnte jeder kriminell sein.

Aber wo fängt Kriminalität überhaupt an?

Hat nicht jeder schon einmal bei der Einkommenssteuererklärung geschummelt? Zumindest ein kleines bisschen? Hier mal ein Kilometer mehr angegeben oder dort eine Stunde mehr Aufenthalt. Vielleicht ist schon einmal jemand in den Zug gesprungen, ohne sich vorher einen Fahrschein zu lösen. Weil man befürchtet hat sonst auf die nächste Bahn warten zu müssen? Infolgedessen einen Termin zu verpassen.

Tatsächlich steckt in jedem von uns ein gewisser Grad an krimineller Energie!

Was sind die Beweggründe von dolose Handlungen von Mitarbeiter, von Fraud in Unternehmen?

Entstehung von Handlungen

Um diese Frage zu beantworten, ist es im ersten Schritt wichtig zu verstehen, wie dolose Handlungen von Mitarbeiter überhaupt entstehen.

Menschen sind in ihrer individuellen Persönlichkeit sehr verschieden. Doch muss man davon ausgehen, dass ihre Reaktionsweisen in übereinstimmenden Situationen oft einander ähnlicher sind als man im Allgemeinen vermutet. Das heißt, dass ihnen ein identischer „Konstruktionsplan“ zugrunde liegt.

Die Persönlichkeit eines Menschen wird geprägt durch Erbanlagen (A) und die Umwelt (U). Die Persönlichkeit (P) eines Menschen ist das Produkt des Wechselspiels von Erbanlagen bedingten Reifungen und umweltbedingten Erfahrungen / Lernprozessen.

Erbanlagen (A) + Umwelt (U) = Persönlichkeit (P)

Erbanlagen bekommt der Mensch von Geburt an mit. Das heißt jedoch nicht, dass diese bereits beim Kleinkind erkennbar sein müssen. Langlebigkeit wird z. B. von Generation zu Generation vererbt. Die eine Familie hat eine längere Lebensdauer als eine andere.

Um einen Menschen „verstehen“ zu können, muss man prinzipiell die speziellen Rahmenbedingungen betrachten, unter denen er aufgewachsen ist. Das Verhalten ist unter anderem ein Produkt seiner Umwelt. Er passt sich den gegebenen Anforderungen an.

Die Änderung der Persönlichkeit ist ein lebenslanger Prozess. Der Mensch verändert sich von Geburt an bis ins hohe Alter.

Zudem ist der Mensch ist in seiner Entwicklung Umwelteinflüssen verschiedenster Art ausgesetzt. Die Merkmale der Vielfalt an Umweltgegebenheiten macht die folgende Abbildung deutlich:  

 

Persönlichkeit (P) + Situation (S) = Verhalten (V)

 

Gleiche Umwelteinflüsse müssen nicht identisches Verhalten hervorrufen

Für das Verständnis doloser Handlungen von Mitarbeiter, betrachten wir die grundlegenden Handlungen von Menschen. Wichtig hierfür ist neben der Persönlichkeit immer auch die jeweilige aktuelle Situation, in der sich ein Mensch befindet.

Vorschnell werden Gründe für menschliches Verhalten der Persönlichkeit einzelner Individuen zugeschrieben. Hierdurch entstehen sog. Zuschreibungsfehler. Leider bleibt hierbei die Betrachtung der jeweiligen aktuellen Situation außer Betracht.

Es gibt zahlreiche Beispiele, dass Kinder aus einer Familie sehr unterschiedlich sind. Ein Beispiel aus der Bibel zeigt Kain und Abel. Persönlichkeitsunterschiede lassen sich gleichermaßen auf Anlagen und Umwelt zurückführen. Es gibt förderliche und hinderliche Umwelteinflüsse. Ebenso gibt es günstige und ungünstige Anlagen für die Entwicklung eines Menschen .

  • Das menschliche Verhalten / Handeln ist ein Wechselspiel zwischen den individuellen Persönlichkeitseigenschaften und der konkreten Lebenssituation

Es gibt Situationen und Bedingungen, in denen menschliches Verhalten in hohem Maße übereinstimmen. Dies sind allgemein gültige „Mechanismen“ des Verhaltens – unabhängig von Religion, Geschlecht und Nationalität.

  • Wer hört nicht gern Lob.
  • Wer hat nicht gern Erfolg auf der Arbeit.
  • Wer reagiert nicht mit Gegendruck, wenn er in seinem Entscheidungsfreiraum zu sehr eingeschränkt wird.

 

Die Persönlichkeit wird von drei Kräften beeinflusst

Antrieb – Gefühle – Verstand

Höchste Antriebe / Motive menschlichen Handelns:

  • Befriedigung von Bedürfnissen („Bedürfnispyramide“)
  • Erhaltung / Schutz des Selbstwertgefühls

Die einzelnen Motive sind bei jedem unterschiedlich stark ausgeprägt. Beweggründe können somit sehr unterschiedlich sein. Zudem sind sie unter anderem abhängig von der sozialen Stellung jedes einzelnen. Das Anerkennungsbedürfnis des einen ist stärker ausgeprägt als bei einem anderen. Handlungen werden „in Gang gesetzt“ (motiviert) durch ein hinreichend stark ausgeprägtes Motiv sowie durch Merkmale der jeweiligen Situation.

Dolose Handlungen von Mitarbeitern in deutschen kleinen und mittelständigen Unternehmen

Business Woman erschrocken wegen dolose Handlungen von Mitarbeitern

 

Das Wechselspiel zwischen Persönlichkeit und Situation

Dolose Handlungen von Mitarbeiter kann beispielsweise einer Neigung aus der Persönlichkeit heraus entsprechen. Zum Beispiel sich auf Kosten anderer zu bereichern. Es sind aber auch bestimmte Situationen, die jenes Verhalten auslösen.

Das sind:

Gewohnheiten; stillschweigende Entwicklung einer Norm. Es ist in der Belegschaft zur Gewohnheit geworden, denn „alle“ machen es. Hier mal ein paar Bleistifte, da mal ein Pack Druckerpapier oder Tonerpatronen für den privaten Gebrauch.

Schwere soziale Notlage; z. B. die alleinerziehende Mutter von drei Kindern, die in die Kasse greift. Mitarbeiter in höheren Positionen mit Kenntnissen zu internen Verfahren und Management Systemen. Die sich unter Umständen selber verschuldet haben. Die Ihren Lebensstandard erhalten oder ausbauen wollen. Hier handelt es sich häufig um aufstiegsorientierte Mitarbeiter mit kontinuierlich verlaufenden Erwerbsbiografien.

Unzufriedenheit im Job; enttäuschte Mitarbeiter, die sich ungerecht behandelt oder bezahlt fühlen. Sie fühlen sich unter- oder überfordert oder sie wurden bei einer Beförderung übergangen. Dies kann von der inneren Kündigung bis hin zu Rachegefühlen ausarten. Dabei ist es unerheblich welche Persönlichkeit der Mitarbeiter hat. Ob es der schüchterne Mitarbeiter ist, der meint keine oder zu wenig Anerkennung zu erhalten. Oder aber der Überflieger, der alles besser kann als alle anderen und meint immer ausgebremst zu werden.

Gelegenheit macht Diebe!

Fazit

Handlungen sind bedingt von den Hauptmotiven eines jeden Individuums. Diese stehen in Abhängigkeit der Persönlichkeit und der konkreten Situation, in der sich ein Mitarbeiter befindet.

Auslöser für Betrug im Unternehmen können sein:

  • Unzufriedenheit im Job,
  • schwere soziale Not,
  • Gewohnheiten innerhalb der Belegschaft,
  • die gebotenen Gelegenheit, aber eben auch
  • Geltungsbedürfnis oder ganz einfach Habgier.

Damit es gar nicht zu dolosen Handlungen kommt, unterstütze ich Sie durch die Implementierung eines Internen-Kontroll-Systems (IKS). Das IKS ist ein Überwachungssystem welches die internen gefährdende Entwicklungen in Unternehmen früh erkennen lässt. Das interne Kontrollsystem ist Teil des Anti-Fraud-Managements (Anti-Betrugs-Managements).

Sie wollen Sicherheit in Ihren Prozessen und gegenüber Ihren Mitarbeitern. Kontaktieren Sie mich:

Tel. 05 11 / 72 48 90 75

E-Mail recha@die-wirtschaftsermittlerin.de

Empfohlene Beiträge
Share This
UnterschlagungFraud